What the hell is tragedy? I am.
Tret' die scheiß Gefühle lebendig in den Sarg
Jetzt weiß ich warum ich mit 14 Jahren so traurig war. Wenn man nicht schläft wird man traurig, depressiv und antriebslos. Mit 14 und 15 Jahren habe ich so gut wie nie geschlafen. Meine Nächte waren dunkel und ruhelos, ohne eine Minute voller seelenruhigen Schlaf. Ich war immer wachsam und immer auf der Hut. Ich hätte ständig Angst. Angst vor der Nacht und Angst vor dem Schlaf. Was passieren würde, wenn ich einmal tief und fest schlafen würde? Die Angst vor jemanden Unbekannten der in unser Haus eindringen könnte, holte mich selbst dann ein, wenn ich voller Kraftlosigkeit plötzlich einschlief. Mein Körper war ständig wachsam aber doch ohne Energie. Und da wunderte sich einer, dass meine Persönlichkeit sich plötzlich änderte und ich mein Leben komplett an die Wand fuhr.
Ich höre mir das Hörbuch von "Girl in Pieces" an und spüre den Schmerz der Hauptdarstellerin. So wie sie war ich auch. Zwar habe ich eine andere Lebensgeschichte, aber den Schmerz habe ich auch gespürt. Diesen Schmerz, der dich verschluckt, und nicht wieder ausspuckt. Der dich leblos zurücklässt, ohne einen Funken Hoffnung. Und jetzt mit fast 30, fühle ich mich so ausgebrannt. Als hätte ich schon 10 Leben gelebt. Ich möchte gar nichts mehr. Selbst das Atmen fällt mir schwer. Autos fahren schnell über die Autobahn und ich merke, ich bin schon seit Wochen gar nicht mehr richtig da.
Ich hoffe das sind die letzten Worte, die ich dir widme.
The voices in my head keep telling me I'm not okay. It's feeling like a hurricane in my brain.
Die Weihnachtslichter leuchten in ihren schönsten Farben, doch ich bin so leer. Die letzten Wochen fraßen mich von innen auf. Den Gang auf dem Friedhof, um meinen Großvater zu beerdigen und zu spüren wie der Verlust und die Trauer mich ein Loch schubst, wo nichts mehr ist außer Dunkelheit, die mein ganzes inneres einnimmt. Meinen Kindheitswolf in die Augen zu blicken und genau zu wissen, dass er mein Kindheits-Ich all den Sinn des Lebens geraubt hat. Die Wochen voller Überstunden auf der Arbeit, die mir meine letzten Nerven raubten und mich nur erschöpft zurück ließ. Die Schlaflosigkeit, die in meinem Körper wohnte, spielte Spielchen mit mir. Wer schafft es länger wach zu bleiben, ohne die Fassung zu verlieren?
Die ganzen Erinnerungen, die in dem Weihnachtsmonat hausen, jagen mir Jahr für Jahr Angst ein. Den Weg zur meiner Therapeutin wäre so beruhigend, wäre nicht die Dissoziation und eine Begegnung mit meinem Ex-Freund, die alle die traumatisierende Erinnerungen an unsere Zeit vor meinen Augen wie ein Horrorfilm ablaufen lässt. Genau in diesem Moment schreit mein Kopf und mein Körper nach Hilfe und als ich endlich aus der Bahn aussteige, merke ich wie wackelig meine Beine sind und ich am liebsten wie in den Filmen mitten auf der Straße zusammen brechen möchte. In der Therapiestunde laufen nur noch Verzweiflungstränen. Die ganzen Wochen haben mich nicht nur aufgefressen, sondern auch mir den kleinsten Funken Hoffnung genommen. Ich spüre deutlich, ich möchte nicht mehr hier sein. Nicht mehr in so eine Welt, die mir ständig meine größten Ängste vor die Füße spuckt.
Worst person alive
Von Träumen, die voller Hoffnung sind und eine Realität, die eine Horror Show gleicht, fühle ich mich wie ausgebrannt. Meine Zeit rennt an mir vorbei, dabei versuche ich doch nicht still zu stehen. Mein Kopf ist ständig in Alarmbereitschaft. Alles ist ständig zu laut. Ich sehne mich nach den Jahren voller Stille, wo die Isolation meine beste Freundin war. Ich möchte, dass mein Bett wieder mein Hafen ist, wo ich zu Ruhe komme und nicht wie ein harter Stein ist, wo der Schlaf unmöglich erscheint. Ich sehne mich nach der Zeit, wo ich die Wut runterschlucken konnte. Jetzt brodelt sie in mir und wirft mir Gedanken in den Kopf, die ich am liebsten raus schreien möchte, weil ich sie nicht mehr ertrage. Ich verabscheue mein Spiegelbild, meine Essgewohnheiten, meine schlechte Laune jeden Tag, meinen Schlafrhythmus, meine falschen Entscheidungen und vor allem mich selber. Mein Leben erscheint mir fremd. Wie das Leben von einem Fremden, den ich am liebsten nicht kennen möchte.
being a person is insane
In der letzten Therapiestunde erzählte ich, dass es so langsam bergauf geht. Das ich eine Freundin in meinem Geisterdorf gefunden habe und das meine Stimmung nicht mehr Tiefdunkel ist. Jetzt sitze ich hier und würde mir am liebsten meinen ganzen Körper anzünden. Meine Gedanken fallen wieder in die Todesspirale und meine Tränen wollen mich ertrinken. Die Selbstverletzung weicht nicht mehr von meiner Seite. Mein Körper ist Mal wieder viel zu groß und mein Gesicht eine Fratze, die ich nicht ertrage anzuschauen. Streitigkeiten bringen mich zu Fall und Wahrheiten fluten den Raum, die mich verfolgen. Verlustängste werden zu Schatten, die mich erschrecken. Der Selbsthass wird zum Gewitter, das über meinen Kopf schwebt und mich bei jedem Donnerhass erstarren lässt. Ich möchte nicht mehr reden und keiner soll mich anschauen. Ich möchte in mich versinken. Einfach nur die Stille hören und mich verstecken. So lange bis die ganze Welt mich vergisst und ich mich selbst auch.
These drugs are calling me
Ich verweile immer in Beziehungen, wo es um Konsum geht. Sei es Gras, Alkohol, weißes Schnee oder Pillen. Ich weiß aber auch, dass ich ein Teil dazu beitrage. Mein Alkoholkonsum ist nach meinen Psychiatrie so hoch geworden, dass ich in der nächsten Klinik jeden Tag einen Alkoholtest machen musste. Seit meine Angststörung mich in die Hölle meines Inneren versperrt hat, schluckte ich täglich ein paar Milligramm Tavor. Den starken Graskonsum kam mit meinem Exfreund. Doch all das Gras machte mich nur traurig. Jetzt weiß ich, konsumiere die Blüten nur mit Leuten, die dich wert schätzen und dich nicht mit dir spielen wie ein ungeliebtes Spielzeug. Jetzt bin ich umhüllt von einer Person, der eine Wundertüte braucht um überhaupt zu existieren und schlafen zu können und den Alkohol nur zu einen wütenden Groll macht. Ich habe schon so oft in meinem Leben gedacht, dass die Menschen, die ich so sehr liebe, mich nur ertragen, wenn sie high, betrunken oder beides sind. Tausendmal, ach was schreibe ich hier, Millionen Mal, kam mir schon die Frage, wie viel Liebe ist Wirklichkeit und wie viel nur geschuldet durch das konsumieren. Ich möchte liebenswert sein und presse mich in eine Person, aus der ich manchmal ausbrechen möchte. Ich zerstöre ganz oft die Liebe, die mir gut tut, nur um wieder an eine Personen zu gelangen, wo ich mich so oft ganz klein fühle und Sachen tue, die mir nicht gut tun, nur damit die Welle an Wut nicht meine Seele zerreisst.